In der letzten Woche hatten Zoe und ich eine fiese Erkältung mit heftigem Husten. Hat mich wirklich gewundert, dass unsere zwei Männer (Patric und Linus) davon nichts abbekommen haben. Dachte ich zumindest…
Am Montag wachte Patric besonders früh auf – noch vor den Kindern. Also sehr ungewöhnlich. Irgendwann rieb er sich dann den Bauch und sagt „Aua, Aua“. Auf Nachfrage, ob er Bauchschmerzen habe, sagte er schließlich ja. Ich dachte mir erstmal nichts aber als er später immer wieder sagte au, au und sich verkrampfte, hielt ich Rücksprache mit dem SAPV. Die vermuteten sofort Verstopfung und so kam ein Pfleger zur Verabreichung eines Zäpfchens vorbei. Dieses zeigte auch die gewünschte Wirkung und doch blieben die Schmerzen. Besonders im Liegen schien es Patric zu plagen. Ich hoffte, dass die Nacht also Besserung bringen würde. Doch falsch gedacht. Die ganze Nacht jammerte und stöhnte er, so dass ich die heftigen Schmerzmittel zum ersten Mal auspackte. Aber nach 1,5 Stunden Schlaf war es mit der Ruhe bereits wieder vorbei und das Stöhnen ging weiter. Ich wiederholte die Gabe also ein paar Mal und rief am nächsten Morgen sofort wieder beim SAPV an. Ein Arzt musste her. Als der kam und mir dann die Optionen aufzählte, war ich doch ein bisschen erschrocken, dass nicht mehr auf sofortige Notfallmaßnahmen im Krankenhaus gedrängt wurde sondern erstmal in Betracht gezogen wurde, nur die Schmerzmedikamente zu erhöhen. Wollte man ihm nicht helfen? Doch nach weiterem Grübeln, muss ich es wohl drauf schieben, dass man als SAPV Arzt wohl irgendwann keine „Rettungsmaßnahmen“ mehr anraten wird. Doch in unserem Fall schien mir das zu früh, also nicht lange nachgedacht und schon saßen wir im Rettungswagen ins Krankenhaus.
Nachdem man uns in der Notfallaufnahme der Uniklinik ablehnte (vielleicht waren wir jetzt auf der Blacklist wg. meinem letzten Beschwerdebrief ;-)) fuhren wir ins St. Franziskus. Oh man, wie war mir dieses Krankenhaus noch grausig in Erinnerung von Brunas Beinbruch. Alles schön braun gefließt und irgendwie wenig gemütlich. Umso freudiger war ich überrascht, als die Notaufnahme bereits im Neuanbau den Krankenhauses eröffnet hatte. Nach „nur“ einer Stunde Wartezeit kamen dann auch gleich zwei Ärzte, die sich wirklich bemühten herauszufinden, was die Ursache für die heftigen Bauchkrämpfe war. Doch weder Ultraschall noch CT zeigten irgendwelche Auffälligkeiten, auch die Vitalwerte waren super. Komisch schien nur die extrem hohe Anzahl der weißen Blutkörperchen sowie das enorme Entzündungseiweiß. Irgendwas war also im Busch… Der Arzt meinte, normalerweise würde man in diesem Fall den Bauch aufschneiden und schauen, was die Ursache ist. In unserem Fall würden sie davon aber lieber Abstand nehmen. Also schaute man sich das Bauch-CT nochmals an und da fiel wohl auf, dass eine kleine Ecke der Lunge auffällig war. Also ab zum Lungenröntgen – und endlich war ein Grund gefunden. Patric hatte wohl eine Lungenentzündung, die sich zwar nicht durch Husten aber wohl durch die heftigen Schmerzen und die körperliche Unruhe zeigte. Also sagte er wie ein kleines Kind, dass die Herkunft der Schmerzen nicht bestimmen kann, er habe Bauchschmerzen. Endlich aber gab es etwas was behandelt werden kann!!! Also stationäre Aufnahme und Antibiose. Die Ärzte waren wirklich total nett und erschüttert, über den bisherigen Krankheitsverlauf von Patric. Deshalb schienen sie umso mehr bemüht uns jetzt zu helfen. Also erhielt Patric ein wirklich tolles Einzelzimmer (größer als das 4-Bett-Zimmer von Bruna damals) auf der Privatstation im neuen Teil des Krankenhauses. Total super. Mit riesigem Flattscreen, schönen Möbeln und hellen Farben. Dort gibt es Kaffee und Kuchen – sogar für die Angehörigen, nette Schwestern und eine tolle Patientenlounge mit Zeitungen, Obst, etc. – Was für ein Glück, dass wir hier gelandet waren. Patric bekam entsprechende Schmerzmittel und so schlief er erstmal friedlich und ohne Stöhnen als ich am Abend das Krankenhaus verließ.
Am nächsten Vormittag fuhr ich ihn direkt wieder besuchen. Erstmal war ich ein wenig entsetzt, denn ich hatte mir schnelle Besserung versprochen. Als ich jedoch ankam schlief er und reagierte auch nicht auf mich. Als jedoch der Arzt kam und Patric plötzlich munterer wurde, kam Erleichterung auf. Der Arzt war begeistert, wieviel besser es ihm ging und meinte er hätte sich schon mit ihm unterhalten. Außerdem sanken die weißen Blutplättchen und wenn alles so weiter ging, stünde einer baldigen Entlassung nichts im Weg. Wow – das ging schnell. Als der Arzt weg war, setzte sich Patric auch plötzlich ins Bett und aß eine ganze Schüssel Erdbeeren. Er lachte und schien entspannt. Noch mal Glück gehabt also! Nachdem ich noch mal weg war, kam ich am Nachmittag mit den Kindern wieder. Da war er allerdings sehr schläfrig und nicht ganz so fit. Aber immerhin vertilgte er das Abendessen – zumindest das, was die Kids ihm übrig ließen…
Auch heute schien er ganz stabil und so hoffe ich, dass es dabei bleibt, dass er am Sonntag wieder entlassen wird. Daumen drücken also!